Kurvige Costa Brava

Wir haben lang geschlafen. Entspannt genießen wir das einfache Frühstück. Ein Stück frisches Baguette und ein Croissant, dazu wahlweise Marmelade oder „Eckerlkäse“. Eine Auswahl an Fruchtsäften, Cornflakes mit Milch oder Joghurt, etwas Obst und frischen köstlichen Kaffee ☕️🥐

Bis 12 Uhr haben wir Zeit auszuchecken und das nutzen wir beinahe zur Gänze aus. Unser Gepäck stapeln wir in der Ankunftshalle, dann holt Atlan die Bikes und wir packen alles auf.

Ich hab vorsorglich mein Navi aufgeladen und hoffe, dass es auf diese Weise heute wieder funktioniert. Laut Herstellerinformation lädt es nur mit Originalkabeln – habe ich glücklicherweise dabei – und bei starker Hitze oder Sonneneinstrahlung lädt es nicht, um Überhitzung zu vermeiden. Vielleicht war das lange Stehen gestern in der Sonne während der Fahrt zum Tour de Madeloc so ein Nicht-Lade-Anlass und heute ist alles wieder gut. 😊

Die Hoffnung erfüllt sich nicht. Zwar lotst uns mein Navi gut aus der Stadt auf die richtige Straße Richtung Sant Feliu de Guixols, doch bald ist der Akku erschöpft und über den kaputten Schalter der Zusatzscheinwerfer kommt offenbar viel zu wenig Energie für einen dauerhaften Betrieb. Atlans Navi hatte ich zwar versucht zu resetten und ebenfalls aufgeladen. Doch seines bleibt gänzlich finster.

Ein kurzer Orientierungsstopp, um uns auf GoogleMaps die Abzweigungen auf die C-66 und anschließend bei Bisbal d’Empordà auf die kleine Straße über den Coll de la Ganga einzuprägen. Bestens orientiert genießen wir schon bald die sanften Kurven durch die Korkeichenwälder des nördlichen Gavarres-Massivs.

In Sant Feliu de Guixols gönnen wir uns eine ausgiebige Pause. Es ist heiß, wir sind durstig. Auf dem Nachbartisch verzehrt ein Paar köstlich aussehende Muscheln. Ich hatte heute nur wenig zum Frühstück und gönne mir einen Blick in die Speisekarte. Hmmm, Herzmuscheln oder Oktopus, was gönne ich mir?

Der Imbiss schmeckt köstlich und gehört mir ganz allein, denn Atlan mag keine Schalen- und Krustentiere. Und auch keine Tintenfische und Oktopusse.

Nun folgt der schönste Reiseabschnitt des Tages: Von Sant Feliu de Guixols bis Tossa de Mar führt die kurvige Straße die Küste entlang. Die Straße ist wunderbar ausgebaut und wir cruisen entspannt bis zu unserem Fotostopp dahin.

Nach der Pause allerdings erweisen sich die Bitumenstreifen-Ausbesserungen der Straße als überraschende Rutschbahnen. Überaus vorsichtig setzen wir unseren Weg bis Tossa de Mar fort.

Zuletzt gilt es noch unsere Unterkunft in Lloret de Mar zu finden. Auch hier landen wir nur 2 Gassen entfernt und checken gemütlich ein. Luxus ist heute angesagt: Klimaanlage, Pool, Bar. Nur noch knapp 90 km bis zum Ende der Motorradreise liegen morgen vor uns ☺️

Wir packen so, dass wir bei der Abgabe der Motorräder rasch unsere Sachen für den weiteren Aufenthalt in Barcelona nehmen können und ich lade mein Navi wieder auf. Morgen wollen wir vor der Abfahrt zur Sicherheit noch bei der Spedition anfragen, bis wann wir spätestens da sein müssen wegen Geschäftsschluss vor dem Feiertag. Wir planen früh aufzustehen, damit wir um die Mittagszeit in Barcelona sind.

Der Sangria entfaltet seine Wirkung und schon sehr bald schlafe ich tief und fest.