Tag 8 – Ein Tag in LOURDES
Wir sind zwar auf einem Motorradurlaub aber heute nehmen wir den Bus. Gestern waren wir länger unterwegs und wir müssen uns ja auch langsam daran gewöhnen, beinahe jeden Tag im Sattel zu sitzen. Solange man sich nicht daran gewöhnt hat, ist es anstrengend und da braucht man eben hin und wieder einen Pausentag. Wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Wir gehen zunächst zum Hauptplatz und suchen uns dort eine Patisserie. Dort konsumieren wir entspannt unseren Kaffee, Süssspeisen und Brote. Wir nehmen uns auch etwas Proviant mit. Zurück in der Unterkunft, machen wir uns fertig für einen Spaziergang zur Bushaltestelle. Der Himmel hat mittlerweile aufgeklart und die Sonne sticht unangenehm herunter. Glücklicherweise gibt es in der Nähe der Bushaltestelle einen öffentlichen Park mit Sitzgelegenheiten im Schatten. Wir brauchen das auch, denn so gut wir auf 2 Rädern unterwegs sind, so ungewohnt ist es auf 2 Beinen unterwegs zu sein.
Der Bus bringt uns pünktlich nach LOURDES und bleibt am Busbahnhof stehen. Um zur Kathedrale zu kommen, müssen wir erstmal unsere Handis zu Rate ziehen und den Hang durch die Altstadt von LOURDES runter zum Fluss Pau gehen. Atlan war zwar schon mal in LOURDES, aber da war gerade ein Jahrhunderthochwasser und es hat viel geregnet. Dementsprechend niedrig war damals auch die Motivation zu größeren Erkundungen. Für Mara andererseits war LOURDES ein Wunschziel. Überraschenderweise ist LOURDES gemäß der Anzahl von Hotelbetten die zweitgrößte Stadt nach PARIS in ganz FRANKREICH – Touristen und Gläubige en masse und überall.

Es gibt eine unterirdische Kathedrale, die so groß ist, dass sagenhafte 25.000 Gläubige da drin Platz haben. Sie hat eine innere Form, welche an ein Schiff erinnert und es gibt ringsum einen Balkon. Am Balkon und unten bei den Sitzbänken gibt es viele Bilder von katholischen Heiligen. Wir kommen ergo auf die Idee das Bild von Padre Pio zu suchen finden es aber nicht am Balkon und unten findet gerade ein Gottesdienst statt. Als der zu Ende ist gehen wir runter und suchen auch dort – und finden ihn. Padre Pio hat einmal in Atlans Leben eine durchaus relevante Rolle gespielt.

Insgesamt gibt es 3 relevante Kirchen. Die unterirdische Basilika „Pius X“ ist nur eine davon. Direkt über Grotte (welche eigentlich nur eine Art überhängender Felsen ist), gibt es die „Rosenkranzbasilika“ sowie etwas dahinter die „Chapelle de la Visitation“. Wir sehen uns auch die Beiden an, aber dann sind wir müde und abgefüllt mit Eindrücken. Obwohl Atlan dem ganzen Kommerz ringsum im Allgemeinen und der Heiligenverehrung im Speziellen sehr reserviert gegenüber steht ist er doch beeindruckt von der Inbrunst und der inneren Überzeugung der Pilger. Das verlangt Respekt. Atlan zeigt dann Mara noch, bis wohin die verheerenden Überschwemmungen im Jahr 2017 gingen. Etwas abseits gibt es dann einen längsgezogenen Bau, wo wir eine Kerze anzünden können für unsere Lieben, welche nicht mehr unter uns weilen. Wir können sehen, dass sich sehr diszipliniert eine lange Schlange gebildet hat, um die Grotte der Hl. Bernadette Soubirous betreten zu können – dort wo ihr angeblich Maria erschienen ist. Im Moment findet gerade ein Gottesdienst statt.

Dann geht’s zurück zum Autobusbahnhof aber nicht ohne bei einem der vielen Eissaloons stehen zu bleiben und ein Eis zu genießen. Oben am Autobusbahnhof ist der Bus noch nicht da weswegen wir uns in einen kleinen Park daneben setzen und unsere mitgebrachte Jause konsumieren.
Wieder zurück in der Unterkunft machen wir uns in der Gemeinschaftsküche Lasagne und packen unsere Koffer soweit es geht, um die Abreise am nächsten Tag vorzubereiten.


