Allgemein,  KIRA wird flügge

Ritzel & Co ⚙️

Kettenwechsel ist angesagt bei der Transalp meines Liebsten. Als „Schrauberlehrling“ bin ich voll Elan mit dabei. Wird für meine KIRA schließlich auch einst relevant und frau will das dann können… 🥳

Bei Sonnenschein und angenehmer Temperatur bereiten wir alles vor und Atlan beschreibt mir den Ablauf in einem ersten Schritt theoretisch. Dann darf ich loslegen und erstmal den Ganghebel abschrauben. „Merk dir die Stellung des Hebels.“ – Irgendwie logisch, also gut eingeprägt und abmontiert. Bin viel zu vorsichtig, doch Atlan zieht den Hebel entschlossen ab. Nächster Schritt: Ritzelabdeckung lösen. Gehalten wird sie von zwei Schrauben, von denen die zweite unerreichbar hinter dem Motorschutzbügel versteckt ist. Aha, also den Zugang zur Schraube freilegen… Um eine einzige Schraube der Ritzel-Abdeckung zu lösen, muss der Motorschutzbügel gelockert und dazu ein Teil der Verkleidung gelöst werden.

Endlich liegt das Ritzel frei und kann abgeschraubt werden. Atlan erklärt mir das Prinzip der asymmetrischen Sicherungsplatte – sehr praktisch, dass sie nur auf eine Weise montiert werden kann, brauch ich mir nix einprägen. 😊

Ein Teil der Kette liegt frei, nun also weiter zum Hinterrad. Für das Lösen der Schrauben des Kettenrades reicht meine Kraft bei weitem nicht aus. Atlan holt Werkzeug, mit dem er die sechs superfest angeknallten Schrauben lösen kann.

Das neue Kettenrad glänzt im Sonnenlicht und wird unter Zuhilfenahme von Schraubenkleber auf dem Hinterrad befestigt.

„Damit wir die Kette ausfädeln können, müssen wir sie sprengen.“ Urgs, das kann ja heiter werden…

Atlan packt voll Stolz ein Werkzeug aus, das man genau dazu verwendet. Für die Justierung will noch ein Imbusschlüssel geholt werden. Nach und nach wird der Bolzen rausgetrieben und wir können die Kette ausfädeln.

Das neue Ritzel anschrauben. Die Sicherungsmanschette sichert irgendwie gar nichts, es ist bloße Verzierung. Das war doch beim Abschrauben auch bereits so? – Ja, definitiv. Das Ritzel hält aus Gewohnheit?!

Das Hinterrad wird wieder eingesetzt. Locker, damit die Kette eingebaut werden kann. Zu zweit geht das routiniert von der Hand.

Die neue Kette wird ausgepackt und eingefädelt. Für das Schließen hat sich Atlan eine coole Vorrichtung besorgt: Statt Vernieten wird geschraubt und wenn die Sicherungsbolzen passend sitzen, wird der überstehende Teil des Schraubengewindes abgebrochen.

Nun das Hinterrad passend einrichten und die Kette spannen. Irgendwie ist die neue Kette sehr lang. Atlan spannt und spannt und spannt… Äußerst merkwürdig. Auch die Markierung für die Kettenspannung zeigt out of range 🤔

Nach vielen Stunden Arbeit ein unzufriedenstellendes Ergebnis: Eine Ritzelsicherung, die kein Ritzel sichert, und eine neue Kette, die augenscheinlich viel zu lang ist. Wir montieren wieder die Verkleidung und den Motorschutzbügel und räumen das Werkzeug weg.

Frisch geduscht und mit wieder sauberen Händen wandern wir zum Motorrad Louis, wo Atlan im Herbst die neue Kette gekauft hatte. Wir stellen mathematische Überlegungen an, ob sich das Thema durch Entfernen eines Kettengliedes lösen lassen kann.

Der technische Berater im Shop schaut nach, welche Kette für die Transalp V700 XL R13 erforderlich ist. 118/15/47 spuckt der Computer aus. Genau so eine haben wir montiert und doch erscheint sie nicht passend.

Der Berater erklärt uns, dass es keinerlei Hinweise auf eine Fehlfunktion dieses Kettensatzes gebe. Atlan bestätigt, er hat bereits früher den Kettensatz selber gewechselt. Er könne uns nicht weiterhelfen, falls irgendwas Falsches geliefert worden sei, dann tauschen sie es selbstverständlich aus. Wir witzeln, dass wir nun eben die Zähne beim Ritzel und beim Kettenrad zählen und die Anzahl der Kettenglieder nachprüfen. Ritzel und Kettenrad sind offensichtlich passend, das zeigen die Fotos, die ich wähernd der Montage für meinen heutigen Beitrag geknipst habe. Also bleibt noch die Kette. Atlan bestellt jedenfalls eine Ritzelsicherung. Sie wird in spätestens einer Woche zum Abholen sein.

Wieder daheim zähle ich erstmal die Kettenglieder der ausgebauten Kette: 59 Kettenglieder – 118 war also die alte Dimension. Ich schaue die Verpackung genau an. Was macht die Zahl 120 da?!

Mein Entschluss steht am Abend jedenfalls fest: Kettensatz wechseln bei meiner KIRA ist Angelegenheit für gelernte Mechaniker und keine do-it-myself-Aktion 🛠⚙️🏍

5 Kommentare

  • Schütz Christian

    Obwohl es nicht Plan gelaufen ist … der Mehrwert bei solchen „Aktionen“ ist, dass man das Fahrzeug und seine Eigenheiten besser kennenlernt und somit ist man für etwaige unvorhersehbare Pannen besser „gerüstet“. 😉

    • Atlan da Gonozal

      Hallo Christian

      Die Aktion ist ja noch nicht beendet. Die Ritzelsicherung muss noch eingebaut werden sowie die neue (oder gekürzte) Kette. Zur Ritzelsicherung kann ich nur sagen: traue niemals einem Mechaniker. Die nicht funktionierende Ritzelsicherung hat nämlich eine professionelle Werkstätte zu verantworten.

      Atlan

  • Ursi

    Der Mehrwert solcher Aktionen liegt darin dass man sich selbst besser kennenlernt und die eigene Frustrationstoleranz in Relation zum eigenen technischen Knowhow setzen kann ;-)))

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