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Tag 36 – Fahrt nach HAMBURG bei schlechtem Wetter

Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: Dein Wandern zum Ziel.

Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach

Maras Handywecker läutet pünktlich um 07:00 Uhr. Wir wissen, dass wir rechtzeitig bei der Fähre in RODBYHAVEN sein müssen, um die Überfahrt nach DEUTSCHLAND zu schaffen um in weiterer Folge HAMBURG und den Autoreisezug zu erreichen. Es ist grau und leichter Regen ist angesagt. Im Moment hält der Himmel aber noch dicht und so können wir in aller Ruhe zusammenpacken. In der Nacht hat es geregnet, weshalb Mara das Zelt und die Zeltunterlage vor dem Zusammenfalten noch abwischt. Alle Handgriffe sitzen und obwohl wir ohne Hast arbeiteten und uns sogar ein Frühstück gönnen, sind wir um 09:05 bereit zur Abfahrt. Letztes Winken an die Deutschen schräg gegenüber und dann fahren wir zur Schranke. Gerade noch rechtzeitig, denn jetzt fängt es leicht zu nieseln an. Mara tippt noch den Code ein, der Schranken öffnet sich und dann sind wir draußen und unterwegs. Wir fahren zunächst ein wenig auf einer breiten Straße bevor wir auf die Autobahn einbiegen. Es ist die E20, welche nahtlos in die E47 übergeht und gut angeschrieben ist. RODBY ist bald angeschrieben und so rollen wir mit Tempo 95 HAMBURG entgegen. Heute müssen wir etwas schneller fahren, da wir sonst von LKWs überholt werde und deren Wirbelschleppen sind echt unangenehm. Die Fahrt vergeht ruhig und wortkarg. Atlan hat keine Lust zum Reden, denn es geht ja gerade wieder ein Urlaub zu Ende. Einzig die sehenswerten Farobrücken bringen etwas Abwechslung in die monotone Fahrt.

Anders als in den skandinavischen Ländern gibt es an deutschen Autobahnen Raststätten. Wir machen an einer halt – es ist ein McDonalds.

Draußen öffnet der Himmel seine Schleusen und es fängt an zu gießen, während wir drinnen mit Blick auf die SOL, welche direkt vor den Fenster steht, unser BigMac-Menü essen.

Während wir im Trockenen essen bucht Mara die Fährtickets.

Die Regensachen hatten wir bereits an, womit der Weiterfahrt nichts im Wege stand. Nach der Fähre haben wir sie aber nicht mehr angezogen. Das Ticket galt für eine bestimmte Fähre, aber wir konnten auch jede beliebeige Fähre an dem Tag nehmen, sofern dort Platz ist.

Als wir im Hafen von RODBY ankommen, grüßt uns die Dame im Häuschen, wo man das Ticket bekommt – sie mag offenbar ÖSTERREICH. Wir können auf einer eigenen Spur bis nach vorne fahren, wo schon ein paar andere Biker warten. Wir sind noch nicht einmal abgestiegen, da bekommen wir auch schon bedeutet, dass wir in die Fähre einfahren sollen.  Die Überfahrt ist ruhig, und bald finden wir uns wieder auf der Autobahn wieder. Wir sind jetzt in DEUTSCHLAND angekommen.

In der Entfernung können wir hin und wieder blaue Flecken am Himmel sehen, aber es zieht wieder zu. Wir diskutieren kurz ob wir uns die Regenkleidung anziehen sollen, fahren dann kurzentschlossen bei der nächsten Ausfahrt raus und ziehen uns Regenjacke und Regenhose an. Eine Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt, denn kurz nachdem wir wieder auf der Autobahn sind, fängt es an zu regnen.

Im Regen fahren wir an LÜBECK vorbei – waren wir da nicht erst letzte Woche? Der Regen lässt nach und Mara lotst Atlan wieder per Handy durch HAMBURG. Am Bahnhof stehen schon ein paar Biker und warten. Wir packen wieder einmal für die Bahnfahrt um. Es vergeht zäh die Zeit bis zunächst alle Autos aufgeladen werden, darunter ein paar schöne Oldtimer. Man kann deutlich sehen, wer die Breite seines Gefährts kennt und wer nicht. Dann kommen die Motorräder dran.

Bei der Auffahrt auf den Waggon, hält ein Mann Atlan an und meint er solle die Packtaschen runtergeben. Der versichert ihm, dass die fest sind. Er glaubt es nicht und rüttelt daran. Dann meint er Atlan könne weiterfahren. Als dann die Motorräder festgezurrt werden und Atlan danebenstehend das beobachtet fragt ihn der Lademeister, ob das sein Motorrad wäre. Er bejaht – und dann befielt er Atlan die Packtaschen runterzunehmen. Er besteht darauf, da er mit seiner Unterschrift die Sicherheit garantieren würde und sonst würde der Zug eben nicht abfahren.

Ziemlich sauer nimmt Atlan die Packtaschen und trägt sie in unser Abteil. Dort sind wir zu sechst, darunter 2 weitere Biker. Alles irgendwie unterzubringen inklusive unserer Motorradklamotten wird zum Tetris in 3D. Mit dabei sind auch ein italienisches Pärchen, welche sich sehr pflegeleicht geben und niemandem im Weg stehen. Wir unterhalten uns dann noch in einer Art Cafeteria im Zug bis wir die Betten runterklappen und schlafen gehen. Atlan kann ausnahmsweise ganz untern schlafen was durchaus Vorteile hat. Er kann so mehrfach in der Nacht aufstehen, um im WC einen Hustenanfall auszuleben ohne andere aufzuwecken.

unsere Tagestour

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