
Tag 35 – Meerjungfrau, MALMÖ und die ÖRESUNDBRÜCKE
Motorradfahren ist die wildeste Spielart einer friedlichen Seele.
Helmut A. Gansterer
Heute haben wir besten Sonnenschein. Bei schwülen Temperaturen wird Atlan von Mara durch die KOPENHAGENER Innenstadt gelenkt, denn wir wollen den Hafen besuchen, um dort die kleine Meerjungfrau zu besichtigen. Während der Fahrt kommen wir an einem sehr künstlerisch gestalteten Haus vorbei bei dem sich offenbar der Architekt ausgetobt hat. Für Atlan sieht das Haus wie ein zerknüllter Plastiksack aus.


Die kleine Meerjungfrau wollen offenbar viele andere auch besuchen, sodass wir uns im blanken Sonnenschein soweit vorkämpfen müssen, bis wir ein paar Fotos von dieser berühmten Statue machen können. Leider steht die Sonne jetzt so ungünstig am Himmel, dass wir viel Gegenlicht haben und mit unseren Handis nur Fotos in mäßige Qualität schießen können. Bei der Fahrt aus KOPENHAGEN hinaus biegen wir einmal falsch ab und tun uns schwer wieder zur gewünschten Route zurückzukommen. Atlan löst das Problem, indem er kurzerhand in einer Baustelle durch die Absperrung fährt und umkehrt.
Unser nächstes Ziel ist die ÖRESUNDBRÜCKE nach MALMÖ. Auf der Autobahn geht es bei mäßigem Verkehr geradeaus, bis wir auf diesem berühmten Bauwerk sind. Zunächst einmal geht die Straße in einen Tunnel unter dem Meer der dann nach ca. 4 KM auf der halben Strecke zwischen den beiden Ufern auf einer Insel wieder ans Tageslicht kommt. Von dort aus fahren wir über eine spektakuläre Brücke bis nach SCHWEDEN. Nur ein paar mittelmäßige Böen schütteln uns ein wenig, bis wir bei der Mautstation nahe MALMÖ bezahlen müssen.
Es ist schon ein guter Witz, dass das erste größere Gebäude, welches wir in SCHWEDEN sehen eines von IKEA ist. Wir parken uns irgendwo in einer Nebenstraße in MALMÖ ein und verstauen unsere Motorradklamotten im mitgenommenen Stahlnetz.

Danach geht’s zu Fuß in die alte MALMÖER Innenstadt. Klarerweise wollen wir von MALMÖ einen Sticker, einen Patch oder beides haben. In einem kleinen Souveniergeschäft finden wir das und sind erstaunt, dass das so wenig kostet. Wir bemerken, dass sich der Verkäufer beim Preis geirrt hat, weshalb wir zur Überraschung des Ladenbesitzers nochmals hineingehe, um den Irrtum zu korrigieren. Jetzt müssen wir zwar 3,50 EUR noch draufzahlen, haben aber ein gutes Gewissen. In der alten Innenstadt von MALMÖ ist viel los.

Wir wollen uns einen Kaffee gönnen und setzen uns an einen Tisch im Freien in einer Art Kaffeehaus. Selbstbedienung ist angesagt und Atlan bewirtet Mara mit Kaffee und Kuchen. Danach schlendern wir weiter durch die Altstadt, bis wir zu einer Art Fort kommen, das vor langer Zeit zur Verteidigung der Stadt erbaut wurde. Danach drehen wir um und gehen zurück zur SOL. Die steht immer noch so da wie wir sie verlassen haben und wir machen uns jetzt auf den Weg, um die ÖRESUNDBRÜCKE zu fotografieren.
Der Aussichtspunkt dafür liegt am Stadtrand und Ufer von MALMÖ. Es ist leicht diesig weshalb man den Eindruck hat die Brücke würde irgendwo im Nichts verschwinden.

Neben uns parkt sich ein junger Mann mit südländischem Aussehen mit seinem Motorrad ein. Es ist eine brandneue BMW 1300 mit vielen Kohlfaserbauteilen. Eine R1300GS zum reinen Rennmotorrad umgebaut. Angesichts der exorbitanten Strafen in Dänemark fragt Atlan sich, wo der Typ, denn jemals das Bike bauartgemäß nutzen wird können. Das einzige Sicherheitsaccessoire, welches er trägt, ist der gesetzlich vorgeschriebene Helm. U.U. ist das einfach nur Angeberei. Wir fahren wieder über die Brücke zurück und der Wind hat inzwischen zugenommen. Atlan muss ordentlich aufpassen nicht aus der Fahrspur geblasen zu werden.

Auf dänischer Seite geraten wir in einen gigantischen Stau. Erst geht es nur Autolänge um Autolänge vorwärts und wir stellen uns auch brav in die Fahrzeugreihe, aber irgendwann reißt Atlan der Geduldsfaden und wir beginnen einen Stauslalom. Die Autos und LKWs machen auch brav Platz und so können wir mit ca. 30 km/h viele Kilometer Stau passieren, bis sich der Stau auflöst und wir auch von der Autobahn abfahren können. Danach geht’s nochmals zum LIDL um Lebensmittel einkaufen und dann beginnen wir uns auf die morgige Abfahrt vorzubereiten. Zuvor gibts noch eine zünftige Jause 🙂



