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Tag 33 – Sturmfahrt durch Dänemark

Es gibt alte Biker und es gibt schneidige Biker
…aber es gibt keine alten schneidigen Biker

Wir stehen bereits sehr früh auf, frühstücken auf dem fragilen Glastisch und packen dann rasch. Da die SOL ja nur weniger als 2 Meter vor der Eingangstüre steht, geht das routinierte Beladen noch rascher. Als wir abfahren, fährt Atlan nochmals die paar Meter die Straße rauf, dreht um und lässt dann Mara aufsteigen. Binnen weniger Minuten stehen wir in der Warteschlange für die Fähre KRISTENSAND – HIRTSHALS.

Unsere Maskottchen vertragen sich wunderbar
Kaffee !!!! DRINGEND!!!!!

Wir brauchen nicht mal das Handy, um uns zu orientieren. Heute ist es bedeckt und windig. Wir fahren wieder beide aufs Schiff und Mara hilft Atlan die SOL festzubinden. Dann geht’s rauf aufs Passagierdeck.

Dort warten wir die lediglich 4 Stunden, bis wir in HIRTSHALS ankommen, denn die Fähre entwickelt eine beachtliche Geschwindigkeit. Als Mara die Tickets für die Überfahrt gebucht hat, hat sie uns auch gleich ein Frühstück vom Buffet spendiert, welches wir jetzt genießen.

Die Ausfahrt aus dem Hafen ist leicht zu finden, denn wir fahren einfach den anderen hinterher. Die ursprüngliche Idee war, dass wir auf der Autobahn bis AARHUS fahren, dort auch noch die Fähre nach SJÄLLANDS ODDE nehmen, um dann auf SEELAND auf einem Campingplatz für eine Nacht eine Hütte zu beziehen. Der Himmel ist grau-in-grau mit heftigen Böen. Außerdem droht Regen. Bedingt durch den Wind muss Atlan vorsichtshalber die Geschwindigkeit reduzieren, wird aber dadurch oft von großen LKWs überholt, welche heftige Windschleppen hinter sich herziehen. Das Ganze erinnert Atlan wieder einmal an eine Sturmfahrt nach BILBAO vor einigen Jahren. Damals hatte er sich geschworen niemals wieder so ein Risiko einzugehen. Wir fahren also schon nach ca. 70 km bei AALBORG wieder von der Autobahn runter, denn tanken müssen wir ja auch noch und Autobahnraststationen scheint es in DÄNEMARK nicht zu geben. Wir irren ein wenig in AARBORG herum bis wir endlich eine Tankstelle finden. Mara hat eine Route über Landstraßen ausgearbeitet, der wir jetzt folgen. Das dauert zwar wesentlich länger, weil wir sehr oft durch Geschwindigkeitsbeschränkungen behindert werden, ist aber viel sicherer und bequemer. Wie uns erzählt wurde sind die Verkehrsstrafen in DÄNEMARK noch viel härter als im ohnehin schon diesbezüglich harschen NORWEGEN.

Irgendwo im Nirgendwo müssen wir mal stehenbleiben, um unseren Hinterteilen etwas Ruhe zu gönnen. Es ist eine Tankstelle mitten im Landwirtschaftlichen Gebiet als ein 40-Tonner mit Anhänger dort Halt macht. Seine Ladung: erntefrische Karotten. Wir haben noch nie so viele Karotten auf einmal gesehen und Atlan klettert mit Erlaubnis des verwunderten Fahrers den Anhänger hinauf, um diese Unmenge an Karotten fotografieren zu können.

AARHUS stellt sich als viel weitläufiger heraus als gedacht. Wir folgen zwar den sporadischen Schildern zum Hafen, müssen aber dann erstmal noch irgendwo für uns selbst eine Pause machen und außerdem das Handy zu Rate ziehen, um den Hafen zu finden. Als wir dann an der Verladestelle ankommen, erweist sich das Lösen der Fahrkarte am unbemannten Schranken als erhebliche Herausforderung. Die Bedienungsanweisung ist auf Dänisch – eine der schwierigsten Sprachen der Welt. Mara hatte schon in den Tagen davor das Ticket reserviert und Daten zugemailt bekommen, welche wir jetzt hier eingeben müssten. Allein: das droht zu scheitern, denn auch mehrmalige Versuche öffnen den Schranken nicht. Atlan drückt schließlich auf den „Hilfe“-Knopf, um Unterstützung zu bekommen. Im gleichen Augenblick, als sich eine Stimme durch den Lautsprecher meldet, gelingt es uns diese Hürde selbstständig zu nehmen und der Schranken öffnet sich endlich.

Wir sind die ersten am Platz, denn die Fähre davor haben wir nur kurz verpasst. Wir haben allerdings bei der Tagesplanung wie immer viele Zeitreserven eingebaut. Gebäude sind für uns unerreichbar, weil wir von hohen Zäunen umgeben sind. Alles, was es gibt, ist ein kleines Häuschen mit Toiletten. Es gibt auch Holztische mit Sitzbänken und die nutzen wir jetzt für eine ausgiebige Mahlzeit.

Die Zeit verrinnt zäh, aber glücklicherweise hat sich im Vergleich zu Vormittag das Wetter gebessert. Wir können dann noch zusehen wie nach der Ankunft der Fähre gleich aus mehreren Decks gleichzeitig die Fahrzeuge rausfahren bis die Verladung beginnt und wir das Zeichen bekommen hineinzufahren. Dort wird wieder die SOL vertäut und dann geht’s bequem hinüber nach SJÄLLANDS ODDE.

In SJÄLLANDS ODDE suchen wir uns einen Lebensmittelhändler, um unsere Getränkevorräte wieder aufzufüllen und um uns ein Abendessen zu besorgen. Am Angebot in diesem kleinen Supermarkt konnte man merken, dass wir wieder in der EU sind. Nach einer weiteren Stunde gemütlichen Dahincruisen, erreichten wir den Campingplatz, der wortwörtlich „am Ende der Straße“ war.

Unsere Holzhütte war schnell gefunden, aber wir hatten keine Bettbezüge bestellt. Altan konnte aber eine Mitarbeiterin des Campingplatzes finden und nach einigen Vokabelproblemen (Blanket heißt nicht Bettüberzug, sondern Decke!) brachte sie uns die gewünschten Überzüge. Atlan meint noch: „If you can bring us this, I will include you in my evening prayer!“. 😊 Die SOL kann direkt vor der Hütte im Gras geparkt werden, womit Atlan bequem das Bike abladen kann während Mara die Betten überzieht.

Nach dem Abendessen wollen wir den Stand suchen. Wir wandern ein wenig am Campingplatz umher bis wir im Zaun eine Türe finden. Dahinter können wir in einer gewissen Entfernung eine größere Wasserfläche erkennen. Als wir versuchen den vermeintlichen Strand zu erreichen laufen wir über eine Wiese, welche dicht auf dicht mit Kuhfladen zugepflastert ist. Weder die Weise noch das Ufer machen einen einladenden Eindruck und wir kehren um.

Vor der Hütte gibt’s einen kleinen Tisch mit Sesseln, wo wir unseren Tag früh ausklingen lassen, denn wir waren heute lange unterwegs.

Nach dem Abendessen wollen wir den Stand suchen. Wir wandern ein wenig am Campingplatz umher bis wir im Zaun eine Türe finden. Dahinter können wir in einer gewissen Entfernung eine größere Wasserfläche erkennen. Als wir versuchen den vermeintlichen Strand zu erreichen laufen wir über eine Wiese, welche dicht auf dicht mit Kuhfladen zugepflastert ist. Weder die Weise noch das Ufer machen einen einladenden Eindruck und wir kehren um.

Vor der Hütte gibt’s einen kleinen Tisch mit Sesseln, wo wir unseren Tag früh ausklingen lassen, denn wir waren heute lange unterwegs.

friedliche Abenstimmung auf SEELAND (treffender Name!)
Die Fähre nach HIRTSHALS flog fast über die Wellen

unsere Tagestour

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