
Von Finnmark nach Troms
Atlan weckt mich lang bevor der Wecker ertönt: Die Morgensonne beleuchtet den Langfjord und die Luft ist erfüllt vom Geschrei der Möwen. 🌅
Nach diesem Intermezzo finden wir nochmal Schlaf, bis die Morgensonne unbarmherzig das Zelt soweit erhitzt hat, dass der Verbleib im Daunenschlafsack eine ungemütluche – weil schweißtreibende -Angelegenheit ist. Der Fahrrad-Nachbar hat bereits seinen Zeltplatz geräumt, wir treffen ihn noch kurz beim Frühstück und wünschen uns gegenseitig eine gute Weiterreise. Auch der Zelt-am-Autodach-Nachbar ist kurz vor dem Fertigwerden. Flüsternd wünschen wir einander eine gute Weiterreise.
Das neue Zelt hat seine Einweihung bestanden. Es war gestern schnell aufgebaut und lässt sich heute gut abbauen und zusamnenlegen. Noch werden etliche Handgriffe erstmalig verrichtet, doch meine jahrzehntelange Campingerfahrung leistet gute Dienste bei der Festlegung neuer Routinen.
Frisch geduscht fahren wir los. Wir sind perfekt im Zeitplan, sogar etwas früher als geplant. Zwei Fähren wollen wir auf dem Weg nach Tromsø benützen. Die erste legt um 12:30 Uhr in Olderdalen ab. Sie bringt uns nach Lyngseidet, wo wir quer über die Insel nach Svensby fahren, um dort die Fähre nach Breivikeidet zu erreichen. Wir haben noch keine Erfahrung mit den norwegischen Fähren. Google hat bei meiner gestrigen Recherche einen Fahrplan aus dem Jahr 2023 für die beiden Fähren ausgegeben samt Hinweis, dass man dafür am besten das Bezahlsystem „autoPASS“ verwendet, weil man Geld damit spart. Ungünstigerweise müssen Motorradfahrer eine Plastikkarte dazu mitführen. Diese wird nach der Registrierung mit der Post zugestellt. Tja, das wäre sinnvoll in der Vorbereitungsphase erledigt worden. Zur Auswahl stehen nun noch zwei Systeme, von denen FerryPay mir am sinnvollsten erschien. Seit gestern besitze ich daher einen FerryPay-Account, sodass die Gebühr für die Fähre automatisch von meiner Kreditkarte abgebucht wird. Ich lerne, dass ein Motorrad immer in die Preisstufe 1 eingestuft wird und dass die Personen im Fährpreis für das Fahrzeug inkludiert sind.
Vom Langfjord geht es landeinwärts weiter zum Oksfjord und von Fjord zu Fjord weiter bis zum Lyngenfjord. Die Fahrt entlang dieser Fjorde ist ganz besonders schön wegen der schneebedeckten Felsen der Lyngenalpen. Erst sind sie in der Ferne zu sehen, dann rücken sie immer näher.

Trotz Pausen und Fotostopp sind wir lang vor der Zeit am Fährpier von Olderdalen, sodass die SOL den Beginn der Warteschlange bildet. Beim Kiosk gönnen wir uns einen Kaffee und später in der Warteschlange spricht uns eine Tirolerin an. Sie und ihre Freundin sind nach Rovaniemi geflogen und seither mit einem finnischen Mietwagen unterwegs.
Der Plausch wird auf der Fähre fortgesetzt und auch auf dem nächsten Schiff treffen wir die beiden.


Das Navi möchte uns über die gesperrte Brücke hinüber auf die Insel Tromsø leiten. Wir berücksichtigen jedoch die Verkehrszeichen und so führt der Weg auf die Insel durch einen Tunnel.
Vor dem Hotel machen wir Halt. Ich checke ein und bin erleichtert, dass ich bei der Buchung bereits einen Parkplatz reserviert hatte. Denn Parkplätze sind heiß begehrtes Gut hier in dieser Inselstadt. Die Rezeptionistin will Atlan auf den Parkplatz einweisen, doch SOL verweigert es zu starten. Ich lasse mich instruieren und nehme die Schlüsselkarten für das Zimmer entgegen. Derweilen lässt Atlan SOL in die Garage runterrollen. Über das Starten denken wir später nach…
Es gelingt uns, das Zimmer für eine weitere Nacht zu bekommen und wir richten uns häuslich ein. Der Versuch eine Flasche Wein zu ergattern scheitert kläglich an den Alkoholverkaufsbestimmungen: Nur ganz besonders für den Weinverkauf zertifizierte Geschäfte dürfen Wein verkaufen. Und auch nur bis 18 Uhr, dafür ist es heute bereits zu spät. Wir kaufen also für das morgige Frühstück ein, denn unser Zimmer ist mit einer Küchenzeile ausgestattet. Ham & eggs lass ich mir morgen schmecken und für Atlan gibt es was Süßes zum Kaffee 🍳🍩☕️☕️
Heute gibt es Abendessen im Restaurant. Fisch steht auf dem Programm. Im „Walter & Leonard“ gönnen wir uns eine Vorspeise mit Stockfisch-Kroketten. Als Hauptspeise gibt es für Atlan Stockfisch und für mich Fischsuppe. Und dazu trinken wir: Wein 😄




Ein Kommentar
Eva
Ein traumhaft schöne Reise!Danke für die Schilderungen,ich glaube fast,dass ich mitreise!