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Tag 3 – LÜBECK und TRAVEMÜNDE

Reisen ist die schönste Art zu lernen.

Stefan Schirmer

Atlan schreibt

Wir kamen mit Verspätung in HAMBURG an (Zugverkehr in DEUTSCHLAND!). Dann machten sich alle Biker daran ihre Bikes loszubinden und so rasch wie möglich weiterzufahren. Wenn man am HAMBURGER Bahnhof vom Zug herunterfährt, fährt man mitten durch die belebte Bahnhofshalle – witzig. Wir verstauten dann alle unsere Habe wieder in den Koffern und besuchten zunächst LÜBECK. Das ist ein liebenswertes, kleines Städtchen mit einer 1000jährigen Geschichte. Das war eine der wichtigsten Hansestädte und der Ort wo Marzipan erfunden wurde. Im 30jährigen Krieg wurde LÜBECK lange belagert bis in der Stadt die Lebensmittel zur Neige gingen. Es waren dann nur noch Mandeln und Zucker übrig. Es wurde eine große Belohnung versprochen für denjenigen, der daraus etwas Schmackhaftes fertigen konnten – Marzipan wurde erfunden.

Am Nachmittag fuhren wir dann zum nur wenige Kilometer entfernten Hafen TRAVEMÜNDE. Es war ca. 15:00 Uhr als wir dort ankamen. Es gab eine Empfangshalle mit Restaurant das geschlossen war. Im Herren-WC lag angeschissenes Klopapier auf dem Boden, welches von einer Staffel Fliegen umschwärmt wurde und es stank atemberaubend. Glücklicherweise hatten wir unser eigenes WC-Papier dabei. Mara fragte die Dame am Empfang und durfte das Damen-WC benutzen, wofür man einen eigenen Schlüssel brauchte.

Um 18:30 Uhr hieß es dann einchecken. Mit wurde mitgeteilt, dass Motorräder um 20:30 Uhr eingecheckt werden. Wir hatten wieder alles vorbereitet und alle Dinge, welche wir für die Fähre nach HELSINKI benötigten, wieder in einen Sack verpackt. Kaum damit fertig erfuhren wir, dass wir nur zu zweit und AUF dem Motorrad durch das Gate fahren durften – also alles wieder retour. Inzwischen gabs ein Gewitter mit sintflutartigen Regengüssen. Nach dem Gate mussten wir unsere SOL an einem bestimmten Platz stellen. Es gab keine Sitzgelegenheit, kein Dach zum Unterstellen, als sich das nächste Gewitter über uns entlud und nur 1 WC.

Am Ende warteten da sicher 500 Menschen darauf endlich aufs Schiff kommen zu können. Triefend nass durften sich dann alle Motorräder wie im Kindergarten in einer Reihe aufstellen und ein Auto geleitete uns mit der Geschwindigkeit eines zu Tale gleitenden Gletschers zum Schiff. Blanke, glatte, nasse Stahlflächen sind rutschig wie Seife. Nach dem Verzurren der Bikes mussten wir zum Empfang im Schiff gehen, der uns mitteilte, dass wir auf der 11. Ebene warten mussten. Gegen 01:30 Uhr durften wir dann in unsere Kabine. Nach dem Umziehen feierten wir dann unsere Ankunft in der Kabine mit einem Cocktail. Danach fiel ich vor Erschöpfung um wie ein Stock.

Mara schreibt

Beim Ausladen n HAMBURG-ALTONA fahren die Fahrzeuge durch die Bahnhofshalle – so wie früher in WIEN auf dem Westbahnhof. Wir verstauen uunsere Sieensachen und lassen ns vom Navi durch HAMBURG geleiten.

Bei angenehmem Reisewetter erreichen wir kurz vor Mittag LÜBECK und gönnen uns hier erstmal Kaffee. Und Marzipantorte – was sonst 😇

So gestärkt stapfen wir mit unseren schweren Motorradstiefeln durch die Hansestadt und bekommen des Eindruck von der vormaligen Bedeutung der klenen Stadt auf der Halbinsel.

Unsere nächste Etappe ist der Skandinavienkai in TRAVEMÜNDE, wo wir an Bord einer Fähre nach HELSINKI reisen. Viel zu früh sind wir am Hafen und es gibt viele Gelegenheiten für Gespräche mit anderen Reisenden. Wie erstaunlich: Alle, die mit dem Motorrad unterwegs sind, haben dasselbe Reiseziel wie wir: NORDKAP. Manche zm wiederholten Mal manche mit einer fix vorgebuchten Tour mit anstrengend klingenden Tagesetappen. Tipps werden gegeben und gern angenommen. Geschichten machen die Runde.

Im strömenden Regen stehen wir in der Warteschlange der Fähre und schauen Bärenvideos vom vorjährigen Rumänientrip auf dem Smartphone des einen und Fußball-EM-Endspiel auf dem Tablet des anderen. Nach mehreren Regengüssen dürfen wir mit den Motorrädern endlich an Bord.

Wir vertäuen die SOL und beziehen kurz vor Mitternacht unsere Kabine.

Wir gönnen uns noch einen Drink an der Bar und schauen dem Lade-Treiben auf dem Nachbarschiff zu. „Langsam könnten wir jetzt ablegen.“ – Als hätte ich ein geheimes Kommando gegeben, setzt sich die Fähre in Bewegung und wir gleiten entlang von unzähligen Containern hinaus auf das Meer. Müde und erschöpft tauchen wir ein ins Land der Träume.

unsere Tagestour

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