2024 - Tourentagebuch Nordkap-Tour,  Anreise,  Motorrad-Touren

Tag 2 – KRIMMLER Wasserfälle zur Einstimmung

Jođi lea buoret go oru. (Reisen ist besser als Weilen.)

Samische Lebensweisheit

Atlan schreibt

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei 20 – 22 Grad Temperatur auf den Weg nach INNSBRUCK. In der Nacht gabs ein ordentliches Donnerwetter über SALZBURG aber die Straßen trockneten zügig auf. Wir fuhren über REICHENHALL – LOFER – ST.JOHANN i. PONGAU – MITTERSILL – GERLOSPASS – Autobahn – bis nach HALL i. TIROL – und dann zum Bahnhof in INNSBRUCK.

Wir machten eine kurze Pause auf der GERLOS-Panoramastraße mit Blick zum KRIMMLER Wasserfall. Da diese Straße mautpflichtig ist nahmen wir aber die wenig bekannte Bundesstraße. Die ist ein besonderes Erlebnis. 17% Steigung, sehr holprig, eng und wohl die einzige Bundesstraße in Österreich mit einer Gewichtsbeschränkung von lediglich 2,5 Tonnen. Während der Fahrt mussten wir erkennen, dass meine Helmgegensprechanlage defekt war. Oft konnte mich Mara hören aber ich sie nicht. Ein kurzer Aufruf der Homepage von LOUIS – ja es gibt eine Filiale in HALL i. TIROL und die hatten auch ein entsprechendes Ersatzgerät für 280 EUR auf Lager. Seltsamerweise funktionierte mein ursprüngliches Gerät nach dem Kauf dann einwandfrei.

HowEver: Lebensmittel einkaufen in einem Supermarkt, um uns für die nächsten Tage zu verpflegen und volltanken. An der Tankstelle lernten wir einen Mann kennen, der einmal mit einer getunten Vespa am NORDKAP war. Außer der ursprünglichen Karosserie war da vom ursprünglichen Roller nichts mehr übrig und statt 7 PS hatte das neue Gerät dann 22 PS.

Das Navigationsgerät kannte sogar die Autoverladestelle aber die Einfahrt war so versteckt, dass wir daran vorbeifuhren. Was dann kam war „bemerkenswert“. Wir irrten in einem Labyrinth von Einbahnen durch INNSBRUCK und konnten nicht umdrehen. Irgendwann konnte ich dann links abbiegen und somit umdrehen. Leider schaffte ich den Wendekreis nicht ganz und fuhr verbotenerweise in den Autobusbahnhof ein, bis ich wieder auf die normale Straße einbiegen konnte. Bedauerlicherweise war genau dort ein Polizeiauto. Ich war noch nach dem Umkehren noch keine 100 Meter weit gekommen als das Polizeiauto neben mit stehen blieb und anordnete ich solle ihm folgen. Ich antwortete nur in anklagenden Ton: „Das ist ein Irrgarten! Wie komme ich hier zur Autoverladestelle???“

Die freundlichen Polizisten fuhren dann tatsächlich bis zur Autoverladestelle und ließen uns an der genau richtigen Stelle anhalten. Später fragten uns dann andere Motorradfahrer wie wir es geschafft hätten eine Polizeieskorte zu bekommen. Kaum angehalten stieg eine bemerkenswert gutaussehende Polizistin aus und ratterte mir eine ganze Liste von Verstößen herunter, welche ich mit dem Einbiegen in den Autobusbahnhof begonnen hatte. Die Endsumme wäre im mittleren 3-stelligen Bereich gewesen. Sie meinte dann aber: „Können wir uns auf 25 EUR einigen?“. Nun, für mich war das ein klassisches Angebot, dass ich nicht ausschlagen konnte. Danach unterhielten wir uns noch ein paar Minuten über unsere weitere Reiseroute. Hinterher haben uns einige andere Motorradfahrer4 tatsächlich gefragt: „Wie habt ihr es fertiggebracht eine Eskorte von der Polizei zu bekommen?“.

Wir luden all jene Dinge ein, welche wir in der Schlafwagenkabine benötigten in einen Sack und etwas später durfte ich dann die SOL auf den Autoreisezugwaggon fahren. Das ist immer wieder ein ziemlich klaustrophobisches Erlebnis. Ich habe versucht es mit der GoPro aufzunehmen.

Nach weiterem Warten verstauten wir uns dann in einem Liegewagenabteil, dass wir mit anderen Miteisenden teilten. Wenig überraschend: So ziemlich jeder auf dem Zug wollte ans NORDKAP. Erstaunlicherweise unterschieden sich alle geplanten Fahrtrouten total.

Der Waggon mit dem Liegewagenabteil war gelinde gesagt: Vintage. Ich glaube ich bin mit sowas einmal gefahren, als ich noch zur Schule ging. So war z.B. der Abfluss des WCs einfach nur eine Klappe auf den Bahndamm. Die Liege war jedenfalls ziemlich unbequem. Ich bekam diese Nacht auch kaum ein Auge zu.

Mara schreibt

Huckepack mit dem Urlaubs-Express wollen wir mit der SOL von INNSBRUCK nach HAMBURG reisen. Der Weg zum Autoreisezug führt uns über das „kleine deutsche Eck“, den Pass THURN und nach einem kleinen Abstecher zu den KRIMMLER Wasserfällen über die alte GERLOS Bundesstraße hinunter ins ZILLERTAL.

Atlans Gegensprechanlage macht Spompanadln und er hört mich phasenweise nicht, während ich ihn wunderbar verstehe. Der gestrige Reparaturversuch hat leider nicht gefruchtet. Wir finden in HALL i. TIROL ein Motorradgeschäft und besorgen einen Ersatz. Damit ist unser letztes Plätzchen im Tankrucksack nun belegt. Vermutlich werden wir es auf der Fähre nach HELSINKI in Betrieb nehmen. Unsere Sturzbügeltaschen werden mit Proviant gefüllt und vollgetankt geht es weiter nach INNSBRUCK. Zuvor jedoch wird noch ganz viel „Benzin gesägt“ – ein sympathischer Vespafahrer entpuppt sich als perfekter Geschichtenerzähler. 🙂

Am späteren Nachmittag erreichen wir die Autoverladestelle am INNSBRUCKER Bahnhof und bald ist die SOL bereit zum Aufladen.

In sympathischer Gesellschaft verbringen wir die Wartezeit bis zur Abfahrt. Unsere beiden Liegewagenplätze befinden sich in einem 6er-Abteil eines Vintage-Waggons.

Atlan erzählt lustige Geschichten, sodass die Zeit bis zur Abfahrt wie im Fluge vergeht. Wir helfen einander beim Vorbereiten der Liegestätten und schon bald kehrt Stille ein in unserem Abteil.

unsere Tagestour

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